STP

Spanning Tree Protocol (STP)

Das Spanning Tree Protocol (STP) ist ein Netzwerkprotokoll, das in Layer-2-Netzwerken eingesetzt wird, um Schleifen zu verhindern, die durch redundante Verbindungen zwischen Switches entstehen können. Schleifen führen zu Broadcast-Stürmen, Netzwerküberlastungen und letztlich zum Zusammenbruch der gesamten Kommunikation. STP erkennt solche Schleifen automatisch und deaktiviert selektiv Ports, um eine schleifenfreie, logische Topologie zu erzeugen – den sogenannten „Spanning Tree“.

STP ist essenziell in Netzwerken, in denen Redundanz bewusst eingebaut wird – etwa zur Erhöhung der Ausfallsicherheit in Rechenzentren, Core-Backbones oder verteilten Unternehmensstandorten. Es wurde erstmals im IEEE 802.1D Standard definiert und später durch schnellere Varianten ergänzt.

STP-Varianten im Überblick:

  • STP (802.1D): Klassischer Standard, Umschaltzeiten bis zu 50 Sekunden
  • RSTP (802.1w): Rapid Spanning Tree Protocol, Umschaltung in wenigen Sekunden
  • MSTP (802.1s): Unterstützt mehrere Spanning Trees für VLAN-Umgebungen

Typische Einsatzszenarien:

  • Redundante Netzwerktopologien in Gebäuden und Rechenzentren
  • Vermeidung von Broadcast-Stürmen bei falsch konfigurierten Netzwerken
  • Netzwerksicherheit durch Topologie-Erkennung und Port-Blockierung

Vorteile:

  • Automatische Schleifenerkennung und -vermeidung
  • Ermöglicht Redundanz bei gleichzeitiger Stabilität
  • Kompatibel mit den meisten Switch-Infrastrukturen

Nachteile:

  • Bei STP/RSTP: Teilweise spürbare Umschaltzeiten bei Topologieänderung
  • Komplexität bei großen VLAN-Umgebungen ohne MSTP

Praxisbeispiel:

Ein Unternehmen betreibt zwei Core-Switches mit redundanten Verbindungen zu mehreren Etagen-Switches. Durch STP werden automatisch alle Schleifen erkannt und deaktiviert, sodass bei Ausfall einer Leitung sofort eine alternative Route aktiv wird – ohne Eingriff durch den Administrator.

Verwandte Begriffe:

Switch, VLAN, LACP, Redundanz, Layer 2, Netzwerkdesign, Infrastruktur

Glossar / Begriffserklärungen