Least Privilege

Least Privilege

Least Privilege (deutsch: Prinzip der minimalen Rechtevergabe) ist ein fundamentales Sicherheitsprinzip, bei dem Benutzer, Anwendungen und Systeme nur jene Zugriffsrechte erhalten, die sie unbedingt benötigen – nicht mehr und nicht weniger.

Dieses Prinzip minimiert die Risiken durch Fehlkonfigurationen, menschliches Versagen oder kompromittierte Konten. Es wird in modernen IT-Infrastrukturen – insbesondere in Cloud-Umgebungen und Kubernetes – gezielt angewendet, um die Angriffsfläche so klein wie möglich zu halten.

Wesentliche Merkmale von Least Privilege:

  • Minimaler Zugriff: Zugriff nur auf notwendige Ressourcen (z. B. Namespace, Datenbank, API-Endpunkte)
  • Zeitlich begrenzter Zugriff: Rechte werden temporär vergeben („Just-in-Time Access“)
  • Kontextbasierte Regeln: Zugriff abhängig von Ort, Rolle oder Sicherheitsstatus
  • Feingranulare Kontrolle: Umsetzung durch Policies, z. B. in RBAC-Systemen

Vorteile des Least-Privilege-Prinzips:

  • Verhinderung von Missbrauch durch kompromittierte Konten oder Malware
  • Erhöhung der IT-Sicherheit bei gleichzeitiger Compliance (z. B. ISO 27001, DSGVO)
  • Stärkere Segmentierung innerhalb von Multi-Tenant-Umgebungen
  • Vereinfachung von Audits und Zugriffskontrollen

Beispiele aus der Praxis:

  • Ein DevOps-Ingenieur darf nur im dev-Namespace arbeiten, nicht im prod
  • Ein Monitoring-Tool erhält nur Lesezugriff auf Metriken, aber keinen Schreibzugriff
  • CI/CD-Pipelines erhalten nur temporär Rechte für Deployments

Verwandte Begriffe:

RBAC, Zero Trust, Access Management, DevSecOps, NetworkPolicy, Kubernetes, MFA, Compliance