Kill Chain

Kill Chain (Cyber Kill Chain)

Die Cyber Kill Chain ist ein Modell zur systematischen Darstellung von Phasen eines Cyberangriffs. Ursprünglich von Lockheed Martin entwickelt, bietet es Sicherheitsverantwortlichen ein strukturiertes Verständnis darüber, wie Angriffe vorbereitet, durchgeführt und ausgeweitet werden. Ziel ist es, jeden Schritt des Angreifers zu erkennen und rechtzeitig zu unterbrechen.

Das Kill-Chain-Modell hilft insbesondere bei der Entwicklung von Detection- und Prevention-Strategien, der Incident Response und im Threat Hunting. Es ist in der Praxis ein bewährtes Konzept zur Analyse von Angriffskampagnen – auch in Kombination mit MITRE ATT&CK.

Die klassischen 7 Phasen der Kill Chain:

  1. Reconnaissance: Informationsbeschaffung über Zielsysteme und Benutzer
  2. Weaponization: Erstellen von Malware, Exploits oder Phishing-Dokumenten
  3. Delivery: Übermittlung des Angriffsvektors (z. B. per E-Mail, Web, USB)
  4. Exploitation: Ausnutzung einer Schwachstelle zur Ausführung
  5. Installation: Etablierung persistenter Malware oder Zugangsmethoden
  6. Command & Control (C2): Aufbau einer Kommunikationsverbindung zum Angreifer
  7. Actions on Objectives: Datenexfiltration, Zerstörung, Manipulation o. ä.

Erweiterte Kill Chains:

  • Moderne Modelle integrieren Insider Threats, Supply Chain Angriffe und Cloud-basierte Szenarien
  • Kombination mit MITRE ATT&CK für mehr Detailtiefe bei Taktiken und Techniken

Nutzung in der Praxis:

  • Bedrohungsanalyse und Verteidigungsplanung
  • Früherkennung durch gezielte Korrelation von Telemetriedaten
  • Erstellung von Security Playbooks und Automatisierung in SOAR-Systemen

Verwandte Begriffe:

MITRE ATT&CK, Threat Hunting, Incident Response, Forensics, Detection Engineering, Attack Vector, TTPs