BSI IT-Grundschutz

Der BSI IT-Grundschutz ist ein vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickeltes Framework zur systematischen Absicherung von IT-Systemen, Daten und Geschäftsprozessen. Er gilt als deutscher Standard für Informationssicherheit und ist insbesondere für Behörden, KRITIS-Betreiber sowie regulierte Unternehmen von großer Bedeutung.

Im Gegensatz zu internationalen Normen wie ISO/IEC 27001 bietet der IT-Grundschutz einen praxisnahen, modularen und anpassbaren Ansatz – inklusive konkreter Umsetzungsempfehlungen, Checklisten und Bausteine. Er lässt sich eigenständig oder in Kombination mit ISO 27001 nutzen und bildet die Grundlage für das IT-Grundschutz-Zertifikat nach BSI-Standard 200-1 ff.

Bestandteile des IT-Grundschutz-Kompendiums:

  • Bausteine: Detaillierte Schutzmaßnahmen für IT-Systeme, Anwendungen, Prozesse (z. B. Server, Active Directory, E-Mail, Cloud)
  • Gefährdungskataloge: Beschreibung typischer Bedrohungen und Risiken
  • Maßnahmenkataloge: Technische und organisatorische Schutzmaßnahmen (TOMs)
  • Schutzbedarfsklassifizierung: Einschätzung der Kritikalität von Prozessen, Daten und Systemen

Vorteile des IT-Grundschutzes:

  • Konkrete Handlungsempfehlungen für praktische Umsetzung von IT-Sicherheit
  • Hoher Standardisierungsgrad für öffentliche Einrichtungen
  • Synergien mit ISO 27001 und rechtlichen Anforderungen wie DSGVO, NIS2
  • Basis für ein zertifizierbares ISMS nach deutschem Recht

Einsatzszenarien:

  • Behörden auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene
  • Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS)
  • Unternehmen mit erhöhtem Schutzbedarf im Bereich Datenschutz oder Betriebsgeheimnisse

Verwandte Begriffe:

ISO 27001, ISMS, NIS2, DSGVO, Schutzbedarf, IT-Sicherheitsgesetz, Risikoanalyse, Business Continuity, KRITIS